OpenStreetMap: Eine Erfolgsgeschichte

Im Jahre 2004 gründete der Brite Steve Coast in London das OpenStreetMap-Projekt. Das Ziel: eine Weltkarte mithilfe frei nutzbarer Geodaten zusammenzustellen. Inzwischen hat sich das Projekt als Ergänzung und Alternative zu kommerziellen Kartendiensten wie Google Maps etabliert.

Das verflixte siebte Jahr ist 2011 für das OpenStreetMap-Projekt ganz bestimmt nicht. Nicht nur, weil es dabei um alles andere als um Hochzeiten geht, sondern auch, weil Community und Weltkarte seit damals rapide angewachsen sind. Das ambitionierte Vorhaben des Gründers Steve Coast, einen nicht kommerziellen Kartendienst ins Leben zu rufen, der von Nutzern für Nutzer zusammengestellt wird, ist von Erfolg gekrönt. Mittlerweile gibt es offizielle Projektseiten in 14 Ländern. Hunderttausende Nutzer haben sich angemeldet, um nach dem Wiki-Prinzip die globale OpenStreetMap mit Geodaten von Straßen, Häusern, Zugstrecken und Landschaften zu befüllen.

Das Kartenmaterial speist sich aus vielerlei Quellen: In erster Linie zeichnen die jeweiligen Nutzer per GPS-Track die entsprechenden Punkte und Koordinaten von Objekten auf. Außerdem wird die Georeferenzierung genutzt. Zusätzlich existieren Kooperationen mit Suchdiensten wie Yahoo und Bing, die unter bestimmten Bedingungen Luftbildmaterial bereitstellen.

OpenStreetMap-Nutzer erklärt die Erfassung von Kartenmaterial:


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Zum Einsatz kommen die unter einer Creative-Commons-Lizenz stehenden, frei nutzbaren Karten mittlerweile in vielen Bereichen – sei es im privaten oder öffentlichen Sektor. Ein aktuelles Beispiel ist die Initiative „laafi“, die dank OpenStreetMap-Karten ihre Entwicklungsarbeit in Burkina Faso planen kann. Auch gibt es immer mehr Anwendungen, für die auf die kostenlosen Karten zurückgegriffen wird: zum Beispiel Skobbler, eine mobile Navigationslösung, die zeitweilig gar an kostenpflichtigen Apps wie Navigon vorbeizog.

Ein schon etwas älterer Bericht vom ORF über OpenStreetMap:


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Die Exaktheit und der Umfang von OpenStreetMap sind im Laufe der Zeit so stark angestiegen, dass sich das Projekt im Vergleich mit kommerziellen Anbietern digitaler Karten nicht zu verstecken braucht. Auch der bekannteste Kartendienst des weltweit größten Internetkonzerns Google erhält eine echte Alternative. Das sah dessen Konkurrent Microsoft ebenfalls so und entschloss sich vor einigen Monaten zur Unterstützung und Einbindung von OpenStreetMap in den hauseigenen Kartendienst Bing Maps.

Im Gegensatz zu Diensten wie Google Maps, dessen angebotenes Kartenmaterial grundsätzlich nicht ohne explizite Erlaubnis verbreitet werden darf (z.B. auf dem eigenen Blog), ist das kostenlose Angebot von OpenStreetMap ohne Einschränkung nutzbar und frei editierbar. Zudem noch eine Ankündigung: Vom 15.-17. Juli 2011 findet die erste „European State of the Map Conference“ in Wien statt, wo sich die OpenStreetMap-Community trifft und miteinander austauscht.

Dieser Beitrag wurde von mir auf politik-digital.de am 3.6.2011 erstveröffentlicht.